Die Tische

Er sagte ich, dass ich auf mein Herz hören sollte. Wieder kam mir die Frage ob ich so etwas noch überhaupt besaß. Ich musste es noch dringend herausfinden, doch nur wie? "Wenn das gerade so einfach wäre!" murmelte ich leise. Plötzlich merkte ich, dass er ganz unsicher wurde und völlig im Gedanken. Habe ich was falsches gesagt? Oder was ist jetzt mit ihm. Ich folgte seinen Blick und sah Vicky, meine Augen bekamen plötzlich einen leicht schwarzen Ton. Natürlich merkte ich, dass was mit mir nicht stimmte also schaute ich auf den Boden und versuchte meine Augen zu verstecken. Schließlich wollte ich ja nicht, dass es jemand sah. Dazu merkte ich noch, dass meine Kehle fürchterlich brannte und nach Blut schrie. Nein, wieso gerade jetzt? Ich war sauer auf mich und ich wusste, dass ich bald nicht mehr beherrschen konnte und jemand hier angreifen würde, wahrscheinlich würde das erste Opfer Vicky sein. Ich wollte nicht mehr das Monster werden, das innen in mir schlummerte und jeden Moment versucht auszubrechen. Einfach wieder ein ganz normales Leben führen, nur das wollte ich. Ich wusste nicht was ich machen sollte und wackelte etwas nervös mit meinen linken Fuß.

Immernoch schrie alles in mir nach dieses verdammte Blut. Plötzlich vernahm ich wieder eine Stimme, es war Tyler. Er fragte ob alles mit mir okay sei, sollte ich ihn die Wahrheit sagen oder ihn mit ein aufgesetzes Lächeln und süßlicher Stimme anlügen? Immerhin war er mein bester Freund! "Ich.. ich weiß nicht. Ich fühle mich plötzlich so komisch als bräuchte ich etwas ganz bestimmtes!" antwortete ich leise & verzweifelt. Als er dann fragte, was ich esse, erweiteren sich meine Augen plötzlich. Hatte er das gerade wirklich gefragt? Und obwohl hier noch einen haufen Menschen waren und Vampire, die vielleicht es gehört haben. Ich wusste nicht, wie ich bei älteren Vampire ankam, wahrscheinlich nicht so gut! Ich sah ihn geschockt an und noch etwas konnte man in meinen Blick erkennen, Angst. "Tyler bitte sei vorsichtig, hier gibt es genug Leute, die uns hören können!" sagte ich so leise, wie ich konnte. Dann kam wieder der unerträgliche Hungergefühl auf. Ich musste hier dringend weg, sonst würde es hier noch richtig schlimm enden.

"Sei bitte nächstes mal vorsichtiger okay? Denn es gibt einige die unsere Gespräch belauschen können und das wäre für uns beiden nicht gerade ideal." erwiderte ich schlicht, ohne irgendwelche Ausdruck in meinen Gesicht. Ich musste mich wirklich extrem beherrschen, dass ich wieder nichts dummes anstellte. "Tyler mir passiert schon nichts!" sagte ich eher mit einen aufgesetzten als mit einen wirklichen Lächeln. Langsam hielt es wirklich nicht mehr aus. Ich war wirklich richtig erleichtert als Tyler meine Hand nahm und nach draußen ging. Ich schnappte gespielt nach Luft um mich etwas von diesen Blutgeruch abzulenken. Hoffentlich war jetzt in diesen Moment kein Mensch draußen, denn sonst könnte ich mich wirklich nicht mehr beherrschen.

Wechesl zu Mystic Grill / Parkplatz

Vom : Shariella’s Appartement//Wohnbereich

Sean und ich betraten den Grill mit einer Zuversicht dass dies doch ein guter Abend werden könnte. Es war an sich schon relativ spät, dafür dass ich morgen in die Schule hätte gehen wollen. Wir setzten uns an einen Tisch und Sean holte uns beiden eine Cola. Ich vertrug jetzt kein Alkohol, ich würde mich jämmerlich besaufen und dann die ganze Nacht kotzen und somit den morgigen Tag total verschlafen. „Was machen wir jetzt?“, fragte ich neugierig. Er zuckte ahnungslos mit den Schultern. Okay, gute Antwort. „Noch was von Darline gehört?“, ich guckte auf mein Handy. „Nein.“ – auch nichts von Hayden fügte ich in Gedanken hinzu. Na gut, dann eben nicht. „Erzähl mir etwas aus deiner Vergangenheit!“, forderte ich ihn auf. Er grinste „Da gibt’s nicht wirklich viel.“ „Egal.“ Er grinste weiter. „Nun sag schon!“, sagte ich lachend mit einem flehenden Unterton. Ich hatte keine Lust mich jetzt den ganzen Abend lang anzustummen. „Na gut, also ich bin aufgewachsen in Montana, wirklich schöne Stadt. Dann bin ich ein wenig herum gereist- wie so gut jeder Vampir- meiner Meinung nach. Ich habe viele Menschen abgeschlachtet und jetzt bin ich hier. Ende.“ „Klasse…“, ich schaute ihn an und man konnte meinem Blick entlesen das ich wirklich ‚beeindruckt‘ war. „Tolle Geschichte.“ Er lachte „Hab ich dir doch gesagt! Erzähl mir was von dir.“ Ich seufzte Laut. „Na gut, ich bin Siebzehn, wie du weißt, ich habe bin eine Hexe, wie du weißt, aber noch keine besonders Mächtige. Zudem habe ich ein wenig Mist gebaut was Katherine angeht. Ich hätte verhindern können dass sie es Darline entreißt. Naja, jetzt ist es zu spät. Ich hoffe nur sie macht kein Unsinn damit.“ Ich erzählte weiter von mir und auch von meiner Vorfahrin Natascha. Er schien zuzuhören und das sogar interessiert. Irgendwie überraschte es mich…

„Hayden!“, ich strahlte förmlich. „Ich hatte dich gar nicht gesehen…“, sagte ich während mein Blick über den Tresen verlief. Hayley saß auch da- allein. Ich lächelte sie kurz an und widmete mich wieder Hayden. „Wie geht’s dir so?“, ich konnte mein Grinsen einfach nicht verbergen. Für mich war Hayden immer schon der coolste Vampir den es gab. Mit einem Angriff von meinem schlechten Gewissen schaute ich Sean an, der sichtlich was gegen Hayden hatte. „Hayden- das ist Sean, Sean das ist Hayden.“ Dann beugte ich mich näher zu Hayden „Er ist auch ein Vampir.“, damit er verstand. An sich hatte ich das Gefühl es wäre eh Sinnlos hier zu flüstern da im Grill von Zehn Leuten, neun Vampire anwesend waren. Ich hatte Mystic Falls vermisst, in L.A schien alles so gleich und langweilig. „Wie war es so ohne mich?“, fragte ich lachend. „Irgendwas aufregendes passiert?“, meine Neugierde war nicht zu stillen. Ich freute mich einfach wahnsinnig Hayden wieder zu sehen. Er war mir schon sonderlich ans Herz gewachsen.

„Oh, freut mich.“, sagte ich dazu dass er jetzt mit Sheeva zusammen sei. Meine Verwunderung versuchte ich zu verbergen. Hayden schien mir nie wirklich… naja, beziehungsfähig. Zoe hatte er auch nach kurzer Zeit abgehakt. Ich überlegte wer Sheeva sei, der Name war mir bekannt, dennoch hatte ich kein Bild zum Namen. Hayden erzählte weiter. „Was meinst du mit abgesehen?“, misstrauisch schaute ich ihn an und bemerkte den Blick der Sean galt. Ich räusperte mich „Sean? Kannst du mir ein Gefallen tun?“ Er nickte. „Kannst du mich eben mit Hayden alleine lassen? Ich hab ein paar wichtige Dinge zu besprechen, warte in meiner Wohnung auf mich.“ Er schenkte Hayden einen bösen Blick und gab mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Ich lächelte nochmal und schaute dann wieder zu Hayden. „Wie meinst du das abgesehen? Vernasch-Technisch oder so Tötungsmäßig?“, ich konnte mir vorstellen das Hayden beides beunruhigte. Ich merkte wie mich die Neugierde mal wieder überkam, ich konnte mir denken, dass ich wieder mal mehr Informationen wollte als er hatte.

Ich merkte wie Hayden anscheinend unter dieser Sache mit Ashton litt. „Hast du Katherine denn mal angesprochen deshalb?“, die Antwort war klar, dennoch interessierte es mich wie er es versucht hatte. Ich ließ einen kurzen Blick auf die Menschen in der Umgebung streifen, sie wirkten teilweise so Sorglos… Ich dachte an Darline die sich immer noch nicht bei mir gemeldet hatte. Ich machte mir wahrscheinlich unnötig Sorgen. „Was habt ihr jetzt vor? Du kannst nicht wirklich was gegen Katherine ausrichten… Zudem bezweifle ich das du das auch versuchen würdest, oder irre ich mich da?“, ich hatte keine Ahnung wie mutig Hayden war, wenn es um seine Freunde geht, konnte mir aber denken das er niemals seine Freunde im Stich lassen würde.

„Ich bezweifle herzlich das ich dir da helfen kann…“, sagte ich nachdenklich, es ist ja nicht so als würde ich nicht wollen, aber Katherine war furchtbar böse und stark. Ich hatte gar keine Chance, nicht mal annähernd. Ich seufzte. Ich konnte mir denken dass ich mit Sean noch wahnsinnige Probleme bekommen könnte.
Dann erinnerte ich mich ein bisschen und überlegte ob ich Hayden darauf ansprechen konnte. „Sag mal…“, begann ich, „Hast du noch etwas von Zoe gehört?“ Ich wusste nicht ob es ihm noch etwas ausmachte, schließlich war er nun mit Sheeva zusammen, vielleicht interessierte es ihn nicht mehr und er hatte auch kaum Gefühle für sie. Aber meine Neugierde gewann mal wieder…

Ich hörte Hayden zu, wie er alles was Ashton erzählte wieder gab. „Klingt ja abartig…“, murmelte ich. Dann starrte ich auf die Hexe, die anscheinend mächtiger als alles andere zu sein schien. Ich war etwas verwirrt, besonders alt und mächtig wirkte sie nicht. Aber wer konnte ahnen was in ihr steckt? Ich jedenfalls nicht. Ich überlegte ein wenig voraus, das ich sie doch mal fragen könnte ob sie mir so etwas wie Unterricht geben kann. Aber das war doch bescheuert. So etwas fragte man einfach nicht. Ich grinste Hayden an. „Guck Ashton geht’s doch gut.“

Ich schaute rüber zu Ashton und Hayley. Dann schüttelte ich den Kopf. „Wirklich offiziell nicht, du hast nur von ihm erzählt.“ Er sah etwas skurril aus, was ich aber ganz cool fand. Schließlich war er ein Vampir und jeden der ihn darauf ansprechen würde und sagen würde „Ey du siehst nicht gerade vornehm und sozial aus“- kann er den Hals aufreißen. Manchmal war ich neidisch, ein Vampir zu sein schien Vorteile zu haben. Kein Gewissen, Egozentrisch, Stark, Boshaft. Viele Eigenschaften die ich ganz interessant fand. Natürlich fand ich es besser niemanden zu töten oder so, aber als Vampir ist einem das eh egal. Ein Tag Vampir sein… Das hätte was. Meine Hexenkräfte würde ich jedoch nicht dafür aufgeben. Das wäre nur eine Beschämung für meine Familie.

„Sean…“, murmelte ich gedankenverloren. Was konnte man über Sean schon sagen? „Sean, ist ein Vampir und er ist wirklich total okay.“, versuchte ich zu erklären. Ich bezweifelte das Hayden sich damit zufrieden gab. Sein Blick blieb skeptisch. Ich rollte leicht mit den Augen. „Okay, also ich bin Sean spät abends begegnet, er wollte mich aussaugen, dann haben wir diskutiert, was ziemlich unrealistisch klingt, ich weiß, aber schließlich ließ er mich gehen, kam mir aber anscheinend nach denn er fand mein Appartement und naja, dann kam eins zum andern und nun sind wir irgendwie zusammen. Aber ich denke es ist eher so etwas wie eine offene Beziehung. Wie du einst mit Zoe hattest.“ Ich holte Luft. Okay, das war etwas schnell erklärt, aber Hayden als Vampir würde da wohl mit kommen. „Erzähl mir was über Sheeva, irgendwie sagt mir der Name was, aber momentan kann ich den schlecht zuordnen.“

„Naja, ich würde von mir selbst aber auch nicht gerade sagen das ich der Typ für Beziehungen wäre, also für richtige.“ Ich grinste. Als Hayden dann anfing von Sheeva zu reden, was ich eher als schwärmen empfand, da sein Blick wie ein kleiner verträumter Teenager zu deuten war, musste ich lächeln. Ich hoffte Hayden würde diesmal die Beziehung richtig führen und keinen Mist bauen. Nicht das er mit Zoe was falsch gemacht hatte, schließlich waren sie in einer offenen Beziehung gewesen. In der ist so gut wie alles erlaubt. „Ich würde diese Sheeva wirklich gern mal kennen lernen.“, sagte ich und lächelte Freundlich. Ich wollte sie wirklich gern kennen lernen, wer es geschafft hat Hayden in dem Sinne ‚zu bändigen‘ muss was Besonderes sein. Zudem war sie ja eine Hexe. „Sag mal, ist sie eine gute bzw. mächtige Hexe?“

„Warum ich wieder da bin?“, ich dachte kurz nach. „Naja, ich dachte meine Mutter wäre schwer krank aber sie hatte nur ein Schlaganfall, jetzt liegt sie in L.A, ihre beste Freundin ist dort geblieben. Ich musste zurück wegen Schule und so weiter.“, ich verschwieg das es nun mal so war, das sie mir bis heute einfach egal sei. Ich war natürlich stark besorgt – zu Anfang, aber wie sie mich empfangen hatte war einfach nur widerlich. Als ich das Krankenzimmer betrat fing sie schon an meine Kleidung zu kritisieren, selbst meine Art zu sprechen hatte ihr nicht gefallen. Ich war froh dass ich Schule als Ausrede hatte nehmen können.