Klassenzimmer Mathe

,,Nein. Ich nehme dein Bild als ,Voodoo-Mittel'." sagte ich ernst, und musste schlussendlich grinsen.

Er schien mir etwas nachdenklich, fragte mich aber dann noch, ob ich ihn ernsthaft fotografieren wolle.
,,Nunja... Ich könnte es mir anders überlegen... Wer will schon den buckligen von Notrédamé auf einem Foto betrachten..." Ich grinste siegessicher.

,,Aber ja. Ich hab' zu viele kreative Ideen. Wenn du alte... Ruinen hier in Mystic Falls kennst oder so, dann sag mir wo und wir gehen da nach der Schule hin. Ich find, dieses Alte Zeugs passt zu dir, wenn man bedenkt, dass du mein Ur-ur-ur-ur-ur-ur-Großvater sein könntest. Alter Mann." Ich biss mir auf die Unterlippe,nervös und fast laut lachend zugleich.
Ich hatte irgendwie ... echt Spaß in Haydens Nähe und es gab mir einen Hauch von Ruhe, mal nicht daran zu denken, die Neue zu sein und gar niemanden zu kennen.

,,Danke. Den Spaß werde ich mit Sicherheit haben."
Mein Lächeln verflüchtigte sich nicht.
,,Nunja. Du bist doch bestimmt an die 100. Das ist definitiv alt. Und nichts anderes."

Ich schaute mich kurz in der Klasse um.
,,Unsere Lehrerin hat sich wohl den Fuß gebrochen oder so..." murmelte ich nachdenklich vor mir hin und kam dann wieder auf Hayden zu sprechen.
,,Wie gesagt. Vielleicht im Grill Billiard spielen. Ash und Anna und die ganzen Groupies werden bestimmt da sein... Wenn nicht, verbringe ich meinen Abend mit nem Glas Gin Tonic in meinem Fotoraum und bearbeite die Fotos."
Es war nicht wirklich leicht noch daran zu denken, dass Hayden ein Vampir war.
Irgendwie ... war er schon ein Hauch zu nett.
,,Ich ändere meine Meinung auch dann nicht, wenn ich stock besoffen bin, Alter mann. Schlag dir das aus dem Kopf."
Ich war mir nicht sicher was er meinte, aber es war bestimmt die Anspielung darauf, dass ich mich doch noch vielleicht von ihm verführen lasse.
Und das war auf gar keinen Fall drin.

,,Ich bin 19, Graf Spitzzahn. Das ist nicht sooo jung." grummelte ich.
,,19 ist ein total akzeptable's Alter." sagte ich mit beleidigt, vorgeschobener Lippe.

Ich wunderte mich, dass die Lehrer hier an der High School im Unterricht total ernst waren, aber ihre Pünktlichkeit ließ zu wünschen übrig....
Oder sie tauchten erst gar nicht auf.
"Wir werden schon noch sehn ob du deine Meinung änderst oder nicht." meinte Hayden und grinste breit.
,,Ich werde sie nicht ändern.... Krieg's endlich in deinen perversen Schädel." sagte ich fest. Diesmal etwas entschlossener, schon fast so, als würde ich mich selbst überzeugen wollen.

Als Hayden das nächste Mal sprach, wich mir jede Farbe aus dem Gesicht und ich stieß zischend den Atem aus.
,,Willst du, dass ich blind werde!? Denk' dran, Old Men. Ich steh nicht auf Falten am Arsch." versuchte ich meine Verlegenheit zu überdecken.
Meine Güte! Wie konnte er mir das nur antun?
Und allein die Vorstellung... Argh!
Die Bilder machten sich in meinem Kopf breit, vernichteten einfach alles nette und Schöne.
,,Als ob ich das wirklich nötig hätte."...

,,Keine Falten?" murmelte ich leise und fügte nur in GEdanke hinzu ,Bin ich mir aber nicht so sicher..'.

Ich verkniff mir ein freches Grinsen und musterte den Vampir.
Er wollte wieder auf unser erstes Gesprächsthema zurückgreifen. Und mir war es auch ziemlich egal.
Ich hatte gerade nur Spaß, und es stimmte mich richtig fröhlich, mal nicht still und schweigsam allein auf meinem Platz zu sitzen.

,,Ich bin keinen mini Hexe." Ich hob eine Braue und taxierte ihn.
Aber mir ging so ziemloich der Gesprächsstoff aus.
So schloss ich einfach den Mund und schaute nochmal aus dem Fenster.
,,Bist du dir sicher, dass Ash und Anna nicht böse auf mich sind?" nuschelte ich, als ich hinausschaute.
Natürlich meinte ich Hayden.
Und irgendwie gab ich zu viel darauf, was andere Leute von mir dachten oder hielten. Aber es war mir ... wichtig... Irgendwie.

Wechsel von: Mystic Falls Highschool // Der Footballplatz

Als ich das Klassenzimmer betreten hatte, schien Hayden ein Lächeln auf den Lippen zu haben, doch als er mit mir einige Meter weiter weg gegangen war, sah er auf einmal ziemlich ernst aus und fragte, was es gäbe. Ich sah ihn überrascht an: War er wirklich so sauer auf mich? Ich konnte seine Gedanken nicht ergründen.
„Ich..ich wollte mich entschuldigen“, sagte ich etwas unbeholfen. Es nervte mich, dass hier wer weiß wie viele Leute oder eher Vampire mithören konnten und das ich auch noch wusste dass es so war. Vor ein paar Tagen war alles noch so viel einfacher gewesen. Ich hatte nicht gewusst, dass es Vampire gab, ich war keiner gewesen, sondern einfach nur ein ganz normales Mädchen. „Hayden. Nichts von dem hier hab ich gewollt und es tut mir so leid, dass ich dir weh getan hab, aber bitte versteh mich doch, es ist schwer damit umzugehen, dass mir so viel genommen wurde. Jede Sekunde muss ich Angst haben jemanden zu verletzten und das Schlimmste daran ist, dass ich es will. Ich will die Leute um mich herum verletzten. Und ich hasse es.“

Okay, das klang irgendwie ziemlich geschwollen, aber es war nun eben so. Genau das ging doch die ganze Zeit in mir vor. „Wie wärs. Ich machs wieder gut. Heute Nachmittag. Ich lade dich ein und koch dir was. Wohin wird allerdings nicht verraten. Das sag ich dir, wenn du Lust hast, noch früh genug. Es sei denn du hast Lust“, ich betonte das Wort ganz besonders, „auf etwas anderes. Dabei kann ich dir allerdings nicht helfen.“ Ich grinste leicht. Ich hatte einmal mit ihm geschlafen, doch dabei würde es auch bleiben. Schließlich hatte ich Ian und Hayden und ich waren nur Freunde.

Ich nickte ihm eifrig zu, als er nochmals wiederholte, dass Anna mir nicht böse war.

In wenigen Minuten kam auch Ash dazu. Ich grinste entschuldigend... doch sie war nur auf Hayden konzentriert, mit dem sie kurz darauf auch einige Meter von mir weggingen.

Nun fing das wieder an... Vampire. Was auch immer sie dachten, es war entweder zu hoch für mich oder einfach zu dumm.
Und meine Stimmungsschwankungen machten die ganze Tatsache auch nicht besser.
Ich machte mich nicht mehr weiter an meinen Comic sondern schaute hinaus auf den Campus.
Wie gern würde ich nun einfach die Schule verlassen und im Wald spazieren gehen. Einfach um den Kopf frei zu bekommen. Aber das ging leider nicht.
Es sei denn, ich würde mich abmelden. Die meisten Lehrer erschienen eh nie zum Unterricht. Ich seufzte, stützte meinen Kopf auf meinen angewinkelten Arm und ließ meinen Blick vertäumt hinaus gleiten.
Mit Sicherheit hatte sich das Treffen mit Hayden heute erledigt.
Wir kannten uns eh nicht besonders gut. Nur der jetzige Stand war von uns beiden bekannt, mehr nicht.
Und mit Ash war er echt bestens befreundet.

Meine Güte, niedergeschlagenheit in exakt 3 Sekunden.
Ich versuchte mich abzulenken und nicht mehr auf dieses Thema einzugehen.
,,Von wegen Minni Winni Würstchen..." grummelte ich leise ärgerlich.
Vampire gehörten dann doch noch zu meiner Check-Liste...

Plötzlich umarmte mich Hayden und ich drückte ihn zaghaft und etwas perplex. Seine Worte waren irgendwie niedlich und stubste ihm leicht in die Seite. „Natürlich wird es mir wieder besser gehen, mit so tollen Leuten um mich herum. Außerdem kann ich dich jetzt bis in alle Ewigkeit ärgern.“ Ich grinste leicht bei dem Gedanken, auch wenn ich es nur gesagt hatte, um die Stimmung etwas zu heben. Denn ich hatte keine Lust ewig niedergeschlagen zu sein, nur weil mein Leben gerade nicht besonders super verlief.

Als er sagte, dass er sich mit Sheeva treffen würde, grinste ich ihn breit, aber auch etwas tadelnd an: „Gut, aber versprich mir, dass du wenigstens in deinem menschlichen Zustand versuchst, weniger Leuten das Herz herauszureißen.“ Ich wusste, dass Anna das wahrscheinlich alles mithörte, doch ich konnte Hayden nicht ändern. Er würde weiter mit allen möglichen Frauen schlafen.

„Gut, ich rufe dich heute Abend an. Wenn du willst kannst du Sheeva auch mitbringen. Wenn ich schon koche, kann ich auch gleich für zwei was machen.“

Ich grinste leicht und sah zu Sheeva. Sie schien etwas…niedergeschlagen? Mir kam der Gedanke, dass es mich langsam aber sicher nervte, dass alle schlechte Laune zu haben schienen. Was war denn bloß los?
„Oh kommt schon, Leute. Versucht doch wenigstens mal zu lachen. Ist das Leben wirklich so deprimierend?“
Ich sah einmal in die Runde….

„Das werden wir ja noch sehen“, sagte ich breit grinsend, als Hayden meinte es wäre aufmunternd, dass ich ihn jetzt ewig nerven konnte. Er zog mich an der Hand mit zu Sheeva und teilte ihr mit, dass sie heute Abend mit zu mir zum Essen kommen würde. Ich grinste breit und nickte Sheeva zu: „Ja so siehts aus.“
Ich überlegte die ganzen Zeit, ob ich Anna auch einladen sollte oder nicht. Die Idee, dass Hayden Sheeva und Anna einen ganzen Abend zusammen verbringen würden, fand ich aus meiner Sicht zwar okay , aber ob Anna das auch so sehen würde wusst ich nicht.

Ich entschied mich ihr die Wahl zu lassen, es aber so aussehen zu lassen, als hätte das Ganze nichts mit Hayden und Sheeva zu tun: „Hey Ann. Hast du heute Abend auch Lust vorbeizukommen? Oder steht deine Verabredung mit deiner Mum heute Abend noch?“
Wenn sie jetzt für heute Abend absagte, würde wohl niemand auf den Gedanken kommen, dass es etwas mit Hayden oder Sheeva zu tun hatte. Hoffentlich…

Ich wandte mich wieder an Hayden und Sheeva: „Wald, Bauernhof oder Meer?“, fragte ich grinsend.

Beläufig hörte ich Ash und Hayden zu, doch ich versuchte nicht zu sehr auf die Bedeutung ihrer Worte zu achten.
Ash meinte am Ende noch, dass wir lachen sollten und ob unsere Leben so deprimierend seien.
"Kommst du? Oder wirst du jetzt zum Emo?", fragte Hayden dann plötzlich an mich gerichtet.
Ich hatte meinen Kopf leicht gesenkt und machte mir nicht die Mühe ihn zu heben um ihn anzufunkeln.
"Ich und Emo?", sah ich ihn grinsend an und schüttelte bloß den Kopf darüber, Unsinn.
Als rutschte ich vom Tisch und sprang auf die Beine.
„Hey Ann. Hast du heute Abend auch Lust vorbeizukommen? Oder steht deine Verabredung mit deiner Mum heute Abend noch?“ , fragte Ash mich und ich verwandelte das Grinsen, was mir auf den Lippenlag in ein höfliches Lächeln. 'Geschickt, meine Liebe!'.
"Meine Mutter ist noch nicht wieder da, also gerne!", ging ich auf ihre Bemerkung ein.
Die drei wollten sich als heute zum Essen treffen, das ist bestimmt gut um auch Sheeva noch besser kennen zu lernen. Doch der Gedanke an Essen erinnerte mich daran, dass Hayden ja noch ein Mensch war, "Sag mal Hayden, wann bekommst du deine Superkräfte zurück?". Ich grinste ihn abwartend an.

„Glaub ja nicht, dass ich für dich mit irgendwelchen Meerjungfrauen um die Ecke komme“, sagte ich grinsend zu Hayden. „Und wie siehts bei dir aus, Sheeva? Auch Meer?“
Ich freute mich, als Anna sagte sie würde mitkommen und so geschickt auf die kleine Ausrede einging. Wir verstanden uns wirklich gut.
Ich hörte Hayden und Anna zu und es tat mir wieder ziemlich leid, als Hayden meinte das es morgen schmerzhaft werden würde. Schließlich war das Ganze so ziemlich meine Schuld. Doch ich sagte nichts, denn die Lust Hayden morgen ebenfalls beizustehen ging Richtung Nullpunkt, als er meinte seine Schwester wäre morgen den ganzen Tag bei ihm.
Ich sagte jedoch nichts, um die Stimmung nicht wieder zu kippen, sondern verhielt mich ruhig und dachte mir einfach nur meinen Teil.
"Kann ich Ian auch noch einladen?", fragte ich grinsend in die Runde. Hayden und Ian verstanden sich ja so einigermaßen und jetzt wo ich so mehr oder weniger mit Ian zusammen war und dieser wusste was ich war, hätte wohl niemand was dagegen ihn auch noch dabei zu haben.
Außerdem würde ein Mensch mehr wohl eher Sheeva noch ein bisschen Sicherheit geben. Und Hayden hatte sicher nichts dagegen, er würde sich bestimmt für mich freuen...

Hayden schien alles andere als begeistert von der Idee, dass Ian auch kommen würde und er sah auch wirklich besorgt aus. Und auch wenn ich nicht wusste, was er jetzt gerade hatte und obwohl er mir auch nicht wie jemand vorkam, der mir aus Langeweile mein Glück verderben wollte, war ich plötzlich genervt und sogar etwas sauer.

„Warum sollte er nicht kommen?“, fragte ich mit einem bitteren Unterton. War es nur weil er Ian vielleicht nicht mochte? Aber sie waren doch einigermaßen miteinander ausgekommen. Oder gönnte Hayden es mir wirklich nicht?

Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber ich konnte die Wut in mir auch nicht erfolgreich unterdrücken, also platzten die Worte einfach aus mir heraus: „Oder willst du deine Mädchen alleine um dich herum haben? Hast du etwa Angst, jemand würde sich mal nicht für dich entscheiden, sondern für jemand anderen? Tja, blöd gelaufen ich hab mich für Ian entschieden und du wirst mir mein Glück nicht kaputt machen.“

Meine Augen blitzen zornig auf, als ich ihn ansah und einfach auf eine Antwort wartete ….

Versuchte Hayden ernsthaft mich und Ian auseinanderzubringen. Ich konnte kaum glauben, dass er mir mein Glück nicht gönnte. Das hätte ich ihm nicht zugetraut. Erstaunt sah ich ihn an und die Wut blitzte noch immer in meinem Blick: „Sag mal Hayden, das kann doch nicht dein Ernst sein. Wieso gönnst du mir das nicht? Ian macht mich glücklich. Und du versuchst es schon jetzt zu beenden? Was auch immer, ich werde ihn trotzdem weiter treffen und falls du dir Sorgen um seine Sicherheit in meiner Nähe machst, weil du mir nicht zutraust mich beherrschen zu können, kann ich dich hiermit beruhigen. Ich würde ihm niemals weh tun!“

Tränen der Wut und der Fassungslosigkeit wollten sich den Weg auf meine Wangen bahnen, doch ich hielt sie erfolgreich zurück…

Hayden beteuerte, dass er es mir doch gönnen würde und das er sich keine Sorgen darum machen würde, dass ich Ian weh tun könnte, dann verstummte er jedoch und sprach nicht weiter. ‚Super. Er versuchte noch nichtmal sich eine passende Ausrede einfallen zu lassen. Ziemlich schlecht.‘ Wütend blitzte ich ihn an: „Weißt du was, Hayden? Lass es einfach. Ich habs schon verstanden. Ist mir auch egal. Aber wag es nicht, ihn auch nur anzurühren.“

Damit drehte ich mich rum, warf meine Haare nach hinten und verließ wutentbrannt das Klassenzimmer. Nie hätte ich Hayden zugetraut so gemein zu sein. Wie gut man sich täuschen konnte.

Als ich das Klassenzimmer verlassen hatte, rannte ich in den nächstbesten feien Raum und ließ mich auf einen Stuhl sinken.
So hatte ich mir das Ganze mit dem Widergutmachen irgendwie nicht vorgestellt. Voller Wucht haute ich auf einen Tisch, der dabei blöderweise zu Bruchging. ‚Was solls?‘, dachte ich genervt, ‚besser der Tisch als jemand anderes.‘
Das Ganze fing wirklich an, an meinen Nerven zu zerren…

Erstaund und fast schon erschrocken hatte ich dagesessen und den beiden zugehört. Wie konnten sie nur so von Null auf Hundertachzig kommen?
Ich sah Hayden leicht vorwurfsvoll an, als Ash den Raum verließ, da ich selbst nciht nachvollziehen konnte was er gegen ihn hatte! Mir war er sehr sympatisch gewesen!
"Hayden, du kannst mir ja später mal erklären, was das sollte!", ich meinte es nicht böse, nur mit erlichem Interesse, dann fügte ichnoch kurz hinzu, "Ich seh mal nach ihr!".
Diesmal lief ich Ash hinterher, auf dem Flur lauschte ich kurz, ich hörte ein dumpfes Geräusch und betrat den Raum, aus dem es gekommen war.
"Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt und ging zu ihr, "Was hat Hayden gegen Ian?", fragte ich sie, denn das interessierte mich nun wirklich. Hatte sie eben Recht gehabt?